Recht & Vorschriften
Was du über Drohnenflüge wissen musst
Drohnen fliegen nicht im rechtsfreien Raum. Seit 2021 gelten in der gesamten EU einheitliche Regeln für den Betrieb unbemannter Luftfahrzeuge. Wer sich auskennt, fliegt sicher und legal – wer nicht, riskiert Bußgelder und Haftungsprobleme. Hier erfährst du alles, was du wissen musst.
Die EU-Drohnenverordnung
Seit dem 1. Januar 2021 gilt die EU-Drohnenverordnung (EU 2019/947) in allen Mitgliedsstaaten. Sie ersetzt die alten nationalen Regelungen und schafft einheitliche Standards für ganz Europa. Drohnen werden dabei nicht mehr nach Gewicht, sondern nach Einsatzzweck und Risiko eingeteilt.
Risikoarme Flüge ohne Genehmigung. Die meisten privaten und gewerblichen Einsätze fallen hierunter.
Einsätze mit erhöhtem Risiko. Erfordert Betriebsgenehmigung und Risikobewertung.
Komplexe Operationen wie Personenbeförderung. Volle Zertifizierung erforderlich.
Der EU-Drohnenführerschein
Wer eine Drohne mit mehr als 250 Gramm fliegt oder eine Kamera-Drohne unter 250 Gramm betreibt, braucht einen Kompetenznachweis. In der offenen Kategorie gibt es zwei Stufen:
- Online-Test mit 40 Fragen
- Kostenlos beim LBA
- Fliegen abseits von Menschen
- Keine praktische Prüfung
- Selbststudium + praktische Übung
- Prüfung bei anerkannter Stelle
- Flüge näher an Menschen (30m)
- Für gewerbliche Einsätze empfohlen
Registrierung und Kennzeichnung
Beim LBA registrieren
Online unter lba-openuav.de anmelden und Betreiber-Account erstellen.
eID erhalten
Nach Zahlung (20 €) erhältst du deine elektronische Betreiber-ID.
Drohne kennzeichnen
eID gut sichtbar und dauerhaft an jeder Drohne anbringen.
Flugverbotszonen und Einschränkungen
Nicht überall darf geflogen werden. In Deutschland gelten zahlreiche Einschränkungen:
- Flughäfen & Hubschrauberlandeplätze
- Regierungsgebäude
- Gefängnisse & Kraftwerke
- Naturschutzgebiete
- Menschenansammlungen
- Max. 120 m Flughöhe
- Immer in Sichtweite (VLOS)
- Nachtflug nur mit Beleuchtung
- Nicht über Unbeteiligten
- Vorrang für bemannte Luftfahrt
Tipp: Apps wie „Droniq" oder „Map2Fly" zeigen dir Flugverbotszonen in Echtzeit an.
Versicherungspflicht
In Deutschland besteht für alle Drohnen – auch für Spielzeugdrohnen – eine Haftpflichtversicherungspflicht. Private Haftpflichtversicherungen decken Drohnenflüge oft nicht ab.
Gewerbliche Nutzung
Für gewerbliche Drohnenflüge gelten grundsätzlich dieselben Regeln wie für private Einsätze. Allerdings steigen die Anforderungen mit dem Risiko: Flüge über Industrieanlagen, in der Nähe von Personen oder außerhalb der Sichtweite erfordern oft eine Betriebsgenehmigung in der speziellen Kategorie.
Für die spezielle Kategorie benötigst du:
Datenschutz und Persönlichkeitsrechte
Drohnen mit Kameras erfassen schnell mehr, als sie sollten. Das Filmen von Personen ohne deren Einwilligung kann gegen die DSGVO und das Kunsturhebergesetz verstoßen. Auch das Überfliegen fremder Grundstücke ohne Erlaubnis ist problematisch.
Häufige Fragen
Fragen zu Genehmigungen?
Du planst einen Drohneneinsatz und bist dir unsicher, was erlaubt ist? Wir beraten dich gerne – rechtssicher und praxisnah.